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Donnerstag, 11. Mai 2023

Mai 2023 - Gundermann

 

Pflanzenporträt Gundermann - Teil 1

Standort:
auf feucht-kühlen Böden, in Gärten, Hecken, an Zäunen, Mauern, auf Wiesen, Brachland, an Weg- und Waldrändern.

Wuchs, Aussehen:
Gundelrebe oder Erdefeu wird er auch genannt, denn der immergrüne Gundermann (Glechoma hederacea) rankt gerne am Boden entlang und hat eine Wuchshöhe von etwa 15 – 20 cm. Die vierkantigen Triebe bilden abschnittsweise nach unten Wurzeln und nach oben Blätter. Aufgrund seiner kriechenden Ausläufer ist er ein guter Bodendecker. Seine kleinen, grünen, nierenförmigen Blättchen werden maximal 5 cm groß und sind am Rand gekerbt. Beim Zerreiben haben sie einen sehr herb-aromatischen, würzigen Duft, der bisweilen als minzig empfunden wird. Mit seinen grünen Blättern und im Grünen rankend, hat der Gundermann für Viele eine unscheinbare Erscheinung - wenn nicht gerade blüht!

Im April, Mai - zur Blütezeit - richtet sich der Gundermann nämlich auf und zeigt stolz seine leuchtenden, blau-violetten Lippenblüten, die aus den Blattachseln wachsen.

Er gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae) und seine Blüten bestehen aus einer Ober- und Unterlippe. Mit seiner blauen Blütenpracht ist das Gundermännchen dann auch in den Hecken gut sichtbar und macht zu Recht deutlich auf sich aufmerksam, denn er hat es in sich!

Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle (u.a. Menthon), Mineralstoffe (besonders Kalium), Vitamine (viel Vitamin C), organische Säuren, Saponine.

Verwendung in der Wildkräuterküche:
Zur frischen Verwendung kann man die Blätter kann man das ganze Jahr über ernten.

In grünen Säften (am besten mit einem Slowjuicer hergestellt) ist der Gundermann mit gesundheitsfördernden Grünkraft für eine Frühjahrs- und Entgiftungkur geeignet. In Smoothies ist er ebenfalls ein wichtiger Bestandteil, je nach Geschmack wird man mehr oder vielleicht etwas weniger davon verwenden. Auch als Aromaspender in Getränken und als Gewürz wird er genutzt. Zarte Blätter eignen sich als Zutat für Salate, Suppen, Aufläufe, Eintöpfe und Brotaufstriche (z.B. Kräuterbutter). Mit dem Gundermann lassen sich sogar köstliche Desserts und sonstige Naschereien herstellen. 

Die Blüten sind eine wunderschöne essbare Dekoration (z.B. in Salat und Gemüsegerichten) und geben ihr feines Aroma in Kräuteröl und allerlei anderen Kräuterzubereitungen.

Zum Trocknen wird das blühende Kraut um die Mittagszeit im April, Mai gesammelt.

Geschmack:
Die Blätter schmecken würzig, herb-aromatisch, minzartig und die Blüten aromatisch und zart süßlich.

Übrigens:
Bei den Kelten und Germanen galt der Gundermann als heiliges Kraut. Er zählte zu den schützenden und zauberabwehrenden Pflanzen, die rund ums Haus wachsen und den Hausgeist verkörpern oder beherbergen.

Mittwoch, 19. April 2023

Start ins Weißdorn-Ausbildungsjahr

Mit einem köstlichen Wildpflanzen-Menü lässt es sich gut in die Ausbildung zur Kräuterfrau / zum Kräuterkundigen starten. Der Weißdorn stand als Ausbildungs-Jahrespflanze natürlich im Mittelpunkt.

Sensationelles Weißdorn-Grün!

Die Speisekarte verrät: Das Menü war ein großartiger kulinarischer Auftakt, der gezeigt hat, wie vielfältig sich der Weißdorn kulinarisch nutzen lässt.

Das junge, zarte Weißdorn-Grün schmeckt mild und in allen erdenklichen Zubereitungen sehr angenehm! Es sollte unbedingt in der Frühlings-Wildkräuterküche genutzt werden. Sensationell lecker und bisher eher unbekannt ist das Weißdorn-Pesto. Es ist ein wahrer Oberknüller!!!  

Gerne teile ich mein Rezept für traumhaft leckeres Pesto mit jungem Weißdorngrün. 

Erikas Lieblings-Weißdorn-Pesto 

Zutaten:
50 g junge Weißdornblätter
35 g Hanfsamen (geschält)
1 Knoblauchzehe
70 g Bio-Olivenöl, kalt gepresst
1 EL Zitronensaft
etwas Salz und bunten Pfeffer   

Zubereitung:
Alle Zutaten im Mixer fein pürieren, abschmecken und in saubere Gläser abfüllen.

Wenn man eine größere Menge für den Vorrat zubereiten möchte, dann sollte man die Gläser mit dem Weißdorn-Pesto nicht ganz befüllen und zusätzlich eine Schicht von etwa 3 mm Bio-Olivenöl darüber gießen, damit das Pesto im Glas vollständig mit Olivenöl bedeckt ist. Dadurch wird die Haltbarkeit verlängert.

Viel Spaß und guten Appetit!

Wer kann ebenfalls die einzigartige Energie der frischen, jungen Weißdorn-Grünkraft spüren? 😍

 

UND NOCH MEHR:
Während des Workshops widmeten wir uns aber nicht nur dem jungen Weißdorn-Grün, sondern auch den Knospen. Wir stellten ein Gemmo-Mazerat und weitere feine Weißdorn-Produkte her. 

Freitag, 31. März 2023

Kräuterwanderung Grüne Neune

Kräuterwanderung, Wildpflanzenführung
Mittwoch 05.04.2023, 18.00 - 20.00 Uhr

Grüne Neune -
Die Gründonnerstags-Suppe
Schon die Kelten und Germanen nutzten das erste, wilde, heilkräftige Grün nach dem kalten Winter für ein kräftigendes Süppchen, um nach der Winterschwäche die Lebensgeister zu mobilisieren.
Das Sammeln von Frühjahrskräutern und Zubereiten der „Grünen Neune“, wie die Gründonnerstags-Suppe oft auch genannt wird, hat eine lange Tradition, die wir aufleben lassen wollen. Auf dieser Wildpflanzenführung erfahren Sie welche Kräuterlein verwendet wurden und was es mit der Zahl Neun auf sich hat. Wir werden wildem Grün begegnen, das man für heilkräftige Süppchen (und vieles mehr) verwenden kann. Es gibt Tipps, Anregungen und Rezepte zum Erkennen und Verarbeiten von essbaren Wildpflanzen.
Treffpunkt:
Paradieschen GmbH Bioladen, An der Wann 1, 63589 Linsengericht

Hinweise:
Parken Sie bitte Ihr Fahrzeug hinter der Halle auf dem Mitarbeiterparkplatz!
Wir treffen uns dort 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn, also um 17.45 Uhr.

Anmeldung erforderlich:
Telefon 0160 / 978 72 179
Kosten: 25,00 € pro Person bitte zu Veranstaltungsbeginn in bar bezahlen (inklusive Pflanzeninfos, die per Mail zugesandt werden)


Am grünen Donnerstag im April,

kocht die Bäurin, weil sie es so will,

ein Süppchen von neunerlei Kräuterlein,

soll wider alle Krankheiten sein.

(Reim nach einer alten Bauernweisheit)


Donnerstag, 23. März 2023

Lärchenknospen



Lärchenknospen schmecken einfach köstlich. Sie sind erfrischend und zart, mit einem etwas zitronig-waldigem Aroma.

Die Lärche (Larix decidua) beginnt nun auszutreiben und ihre jungen Triebe sind nicht nur kulinarisch ein Highlight. Sie werden auch in der Knospenheilkunde (Gemmotherapie) verwendet.

Ja, es geht wieder mal um die Knospen - sie sind nun mal ein Lieblingsthema von mir. Ich bewundere und genieße einfach die Kraft und Schönheit der Natur. Und in den Knospen ist soviel Potential und Vitalität enthalten - sie sind für mich Lebensfreude pur!!! 

In der Gemmotherapie werden die Lärchenknospen zur Verbesserung der Durchblutung eingesetzt - und zur verjüngenden Vitalisierung. Die Anwendungsgebiete sind besonders für Menschen fortgeschrittenen Alters interessant: bei eingeschränkter kapillarer Durchblutung, arterieller Hypertonie (Bluthochdruck), eingeschränkter Nierenfunktion, Makuladegeneration und nachlassenden geistigen Fähigkeiten.

In der Knospenheilkunde werden die Triebspitzen und die frisch aufgesprungenen Seitenknospen (sowie die Blütenknospen) der Lärche verwendet. Das Rezept, wie man ein Gemmo-Mazerat für den Eigenbedarf selbst herstellen kann, ist in meinem Post vom März 2022 beschrieben.   

Signatur der Lärche:
Die Signaturenlehre sieht in der äußeren Erscheinung von Pflanzen Hinweise auf ihre Wirkungen. Danach weist die Signatur der schuppigen Lärchen-Borke auf die schuppige Haut bei der Hauterkrankung Psoriasis (Schuppenflechte) hin. 

Mit zunehmendem Grün zeigt sich die Lärche im Wald als schlanke, zartgliedrige, hellgrüne Baumgestalt und ist gut an ihren weichen Nadelbüscheln zu erkennen. 

Feen und Elfen, anmutige Wesen der Anderswelt (im Alpenraum die Saligen = Seligen genannt), machen es sich bei den Lärchen gemütlich. Sie sind so freundlich wie der Baum, dem Menschen und Tieren wohlgesonnen. Manchmal kann man ihnen bei einer Baummedition oder einem Naturritual begegnen.  

Haftungsausschluss
Alle Informationen und Angaben in Wort und Schrift erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Sie beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen und gründen auf dem Erfahrungsschatz der überlieferten Volksmedizin und wurden der einschlägigen Fachliteratur entnommen. Sie stellen keine Anleitung zur Selbst-Diagnose und Selbst-Behandlung dar und sollten nicht als therapeutische Hinweise verstanden werden. Bei Erkrankungen ist daher stets ein Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Es wird keine Haftung für Forderungen jeder Art übernommen, die mit den gemachten Angaben in Zusammenhang gebracht werden.