Dienstag, 12. September 2023

Wilde Naturkosmetik im Ewilpa-Podcast

Naturkosmetik mit Wildpflanzen selbst herstellen

Für die September-Folge (#32) der dritten Staffel des Ewilpa-Podcasts von Dr. Markus Strauß hat mich Claudia Maschner (Journalistin und zertifizierte Fachberaterin für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen) zur Herstellung von "wilder Naturkosmetik" und gesunder Hautpflege befragt.

Sie beschreibt das Interview wie folgt:

“Laß nur das an Deine Haut, was Du auch essen würdest!” sagt Erika Dittmeier-Ditzel, Expertin für Naturkosmetik. Sie ist Wildpflanzen-Fachberaterin, Phytotherapeutin und Naturcoach. Gesundheit und Hautpflege sind für sie nicht zu trennen. Denn mit Deo, Parfüm, Kosmetik und Co. nehmen wir über die Haut viel von dem auf, was im Produkt (versteckt) ist. Dabei sind Salben, Cremes oder Lotionen ganz einfach selbst gemacht. Die Grundlagen und erste Schritte erklärt sie in dieser Folge Ewilpa®Podcast. Außerdem gibt es das schnelle Rezept für eine nährende Gesichtsmaske mit Brennnesselsamen. Die Kraft aus der Natur – aufgenommen über unser größtes Sinnesorgan.

 

Hier ist der Link zum Ewilpa-Podcast September 2023 (#32):

https://dr-strauss.net/der-ewilpa-podcast-by-claudia-maschner-32/

 

Ich wünsche viel Spaß beim Anhören!



Donnerstag, 7. September 2023

September 2023 - Holunderbeeren

Beeren des schwarzen Holunders (Sambucus nigra)


Holunderbeeren für die Gesundheit

Dass ich eine besondere Beziehung zum Holunder habe, ist bestimmt schon bekannt, zumal ich meinen Kräuterladen "Hollerblüte" genannt habe. Aber auch die Hollerbeeren weiß ich sehr zu schätzen. Aus gesundheitlicher Sicht sind die Früchte vor allem wegen des hohen Gehaltes an Anthocyanen von besonderer Wichtigkeit, denn diese wirken antioxidativ und stärken somit das lmmunsystem. Außerdem enthalten Holunderbeeren die Vitamine B1, B2 und C sowie Gerbstoffe, Fruchtsäuren, Mineralien, Flavonoide, Betacarotin und Folsäure. Anwendung: zur Stärkung der Nerven, als Immunschutz, in der Erkältungszeit, bei Allergien, zur Krebsprophylaxe und auch begleitend in der Krebstherapie haben sich Holunderbeeren als Tee oder Saft gut bewährt. Sie sind auch bei Neuralgien und Ischias hilfreich. 

Teezubereitung:
2 Esslöffel getrocknete Holunderbeeren mit 300 ml kaltem Wasser ansetzen und zum Kochen bringen, ca. 3 Minuten lang kochen und 10 Minuten ziehen lassen, abgießen und heiß trinken.

Wichtig: 
Holunderbeeren sollten nicht roh verzehrt werden, da sie das Blausäureglykosid Sambunigrin enthalten, das Übelkeit und Brechreiz verursacht. Durch Hitzeeinwirkung wird es unschädlich gemacht.

Die in den Beeren enthaltenen Gerbstoffe und Anthocyane bewirken, dass die Vitamine, insbesondere das Vitamin C, während des Erhitzens nur zu einem geringen Umfang zerstört werden.

Hinweis:
Ganz schwarze, vollreife Früchte haben den besten Geschmack und auch mehr Inhaltsstoffe.

Zum Ernten der Früchte empfiehlt es sich ganze Dolden mit einer Gartenschere abzuschneiden und erst später die einzelnen Beeren von den Dolden abzupflücken. Da der dunkel-violette Saft leicht Flecken auf der Kleidung verursacht, ist es sinnvoll, bei der Verarbeitung "Ausgedientes" oder zumindest eine Schürze zu tragen.

Holunderbeerensaft herstellen:
Praktisch ist das Entsaften der Früchte in einem Dampfentsafter.
Ohne diesen kann man wie folgt verfahren: 1 kg Holunderbeeren (ohne Stiele!) in einen Topf geben und bis zur Oberkante der Früchte mit Wasser auffüllen. Einige Minuten kochen lassen, bis sie zerplatzt sind. Dann die gekochten Beeren durch eine Flotte Lotte drehen und den Saft sowie das Fruchtmark in einem Messbehälter auffangen (Kerne im Kompost entsorgen). 50 ml Zitronensaft dazu 
gießen. Für einen lieblicheren Geschmack und eine längere Haltbarkeit gibt man pro Liter Saft und Fruchtmark 100 g Rohrohrzucker hinzu. Alles gut vermischen und in einem Topf nochmals bis zum Siedepunkt erhitzen. Den Saft heiß in Flaschen abfüllen. Wichtig ist, dass diese zuvor gründlich gesäubert und am besten bei 200 Grad im Backofen sterilisiert wurden. Die Flaschen nach dem Befüllen sofort verschließen, abkühlen lassen und beschriften. Die Haltbarkeit beträgt mindestens ein Jahr.

Zucker ersetzen oder vermeiden:
Statt Zucker können auch die gleiche Menge
Xylit (Birkenzucker) oder etwa 200 g Honig (mein Favorit) verwendet werden, allerdings verringert sich dadurch die Haltbarkeit.
Wer es nicht süß, dafür aber sauer mag, der verzichtet auf Süßungsmittel und nimmt mehr
Zitronensaft, je nach Geschmack.  

Verwechslungsgefahr mit dem Attich (Sambucus ebuls), auch Staudenholunder genannt.
Der Attich ist eine Staude und wächst daher jedes Jahr aufs Neue ca. 100 bis 130 cm hoch, ohne zu verholzen. Blätter, Blüte, Geruch und schwarze Beeren (die in scheinbarer Dolde stehen) sind dem Schwarzen Holunder sehr ähnlich!

Eindeutige Unterschiede zum Schwarzen Holunder:
- Einjährige Triebe wachsen senkrecht aufwärts strebend, sind nicht verholzt und nicht verzweigt.
(
Schwarzer Holunder: meist mehrstämmiger Strauch oder kleiner Baum, der Höhen von 3 bis 7 Metern
erreicht. Breitbuschiger und lockerer Wuchs, typisch sind die im Bogen überhängenden Zweige bei älteren Exemplaren. Äste und auch das ältere Holz sind innen hohl und mit weißem Mark gefüllt. Altes Holz hat eine auffallend korkige, tief gefurchte Borke.)
- Die Blüten und später auch die Fruchtstände stehen mit den schwarzen, dunkelvioletten Beeren senkrecht nach oben gerichtet
(Schwarzer Holunder: vornüber hängend)
- Blüte mit purpurroten Staubbeuteln
(Schwarzer Holunder: gelbe Staubbeutel)
- Stängel des Fruchtstandes violett
(Schwarzer Holunder: Grundfarbe des Stängels grün, manchmal rötlich angelaufen)

 

Haftungsausschluss:
Alle Informationen und Angaben in Wort und Schrift erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Sie beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen und gründen auf dem Erfahrungsschatz der überlieferten Volksmedizin und wurden der einschlägigen Fachliteratur entnommen. Sie stellen keine Anleitung zur Selbst-Diagnose und Selbst-Behandlung dar und sollten nicht als therapeutische Hinweise verstanden werden. Bei Erkrankungen ist daher stets ein Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Es wird keine Haftung für Forderungen jeder Art übernommen, die mit den gemachten Angaben in Zusammenhang gebracht werden.