Es war wieder mal ein tolles Wochenende im Kloster Buddhas Weg!
Am Samstag (01.07.2023) ging es auf meiner Wildpflanzenführung / Kräuterwanderung um vergessene Wildpflanzen und Heilkräuter. Die TeilnehmerInnen konnten altes und neues Wissen zu verschiedenen heilsamen und kulinarisch verwendbaren Pflanzen erfahren.
Eine ganze Weile widmeten wir uns dem Stinkenden Storchenschnabel (Geranium robertianum), der nach meinem Geruchsempfinden überhaupt nicht stinkt, sondern einen wohltuenden Duft hat.
Stinkender Storchenschnabel (Geranium robertianum) |
Mir war es wichtig, auf die gesundheitlichen Vorteile hinzuweisen. Auch wenn der Stinkende Storchenschnabel keine anerkannte medizinische Anwendung erfährt - das blühende Kraut und die Wurzeln
werden schon seit mehr als 1000 Jahren in der Volksmedizin wirksam eingesetzt.
Erst vor wenigen Jahren wurde in wissenschaftlichen Studien das antimikrobielle und antivirale Potenzial der Pflanze nachgewiesen, außerdem wurden die immunmodulatorischen und antioxidativen Wirkungen belegt und viele der traditionellen Indikationen wurden weithin bestätigt.
Und hier einige Pflanzeninfos zu Geranium robertianum:
Hauptinhaltsstoffe:
Flavonoide
(vor allem Rutosid, Hyperosid, Isoquercitrin u.a), Gerbstoffe, Anthocyane,
Phenolsäuren, Saponine, Oxylate, organische Säuren (Zitronensäure, Äpfelsäure),
Proteine, Vitamine
(A, B1, B2, B3, C, E),
ätherisches Öl.
Heilwirkungen: antioxidativ, antitumoral, antikanzerogen, antimikrobiell, starke antivirale Wirksamkeit (auch gegenüber verschiedenen Stämmen von Herpesviren sowie gegenüber Pocken- und Grippeviren), ausgeprägte Aktivität gegen Candida albicans, entzündungshemmend, immunmodulierend, leberschützend, stoffwechselanregend, entgiftend, bindet Schwermetalle, zusammenziehend, wundheilend, juckreizstillend, hemmt überschießende Narbenbildung und wirkt antiallergisch (z.B. bei allergischen Reaktionen auf Insektenstiche), blutdrucksenkend, blutstillend, durchfallhemmend, entwässernd, lymphflussanregend, hormonregluierend,.
Innerliche Anwendung:
bei Durchfall,
Magen-Darm-Beschwerden, Nieren-und Blasenentzündung und bei Steinleiden
(Nieren, Galle, Blase), bei Kinderwunsch, zur Entgiftung und Stärkung der
Stoffwechseltätigkeit
Äußerliche Anwendung:
zum
Mundspülen oder Gurgeln, bei
schlecht heilenden Wunden, Ekzemen,
Hautunreinheiten,
Hauterkrankungen, auch bei Kontaktallergien und zur Behandlung von allergischen
Reaktionen auf Insektenstiche, außerdem bei trockener, schuppiger Haut, sonstigen entzündlichen Hautkrankheiten, für Sitzbäder z.B. bei
übermäßigen Menstruationsblutungen sowie als kurmäßige Vorsorge nach Fehlgeburten
in der Frühschwangerschaft.
Gegenanzeigen
Aufgrund
der im Stinkenden Storchschnabel enthaltenen Oxylate sollte die Pflanze bei
Nieren- und Blasensteinen sowie von Gichtpatienten nicht über einen längeren
Zeitraum eingenommen werden.
Verwendung in der
Hausapotheke
Traditionell
wird Storchschnabel als Aufguss oder Kompresse verabreicht, dies entspricht
auch Forschungsergebnissen, in denen eine höhere Wirkstoffkonzentration in
wässrigen als in alkoholischen Pflanzenauszügen festgestellt wurde.
Getrockneter
Storchschnabel wird luftdicht verschlossen aufbewahrt.
Teezubereitung:
2 Teelöffel getrockneten Krauts (oder 1 Teelöffel getrocknete Wurzel) mit 250
ml kochendem Wasser übergießen, nach 5 Minuten (Kraut) oder 15 Minuten (Wurzel)
absieben. 2 mal 1 Tasse täglich trinken.
Hinweise:
Storchenschnabel wird
auch oft als Tinktur, Ölauszug, Salbe, Creme oder Schüttellotion (No-Emu)
verwendet. Ein evtl.
unangenehmer Geruch ist in verarbeiteter Form nicht mehr vorhanden, es schnuppert eher blumig
und angenehm. Ruprechtskrautöl (sehr wohl als Salatöl geeignet) ist überaus angenehm in der Hautpflege. Es kann wie die Tinktur bei Lymphstauungen und Beinödemen genutzt werden.
Haftungsausschluss
Alle Informationen und Angaben in Wort und
Schrift erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und erheben keinen Anspruch
auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Sie beruhen auf meinen persönlichen
Erfahrungen und gründen auf dem Erfahrungsschatz der überlieferten Volksmedizin
und wurden der einschlägigen Fachliteratur entnommen.
Sie stellen keine Anleitung zur Selbst-Diagnose und Selbst-Behandlung dar und sollten nicht als therapeutische Hinweise verstanden werden. Bei Erkrankungen ist daher stets ein Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Es wird keine Haftung für Forderungen jeder Art übernommen, die mit den gemachten Angaben in Zusammenhang gebracht werden.
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